Kollektiver Totalsausfall!
Am Samstagabend empfing die bislang punktlose HSG Bad Harzburg/Vienenburg die Spielgemeinschaft aus Spanbeck und Billingshausen in der Deilich-Sporthalle in Bad Harzburg.
Man hätte vor dem Spiel meinen können, dass die Rollen klar verteilt sind. Die Heimmannschaft startete mit 0:6 Punkten in die Saison und verloren dabei jedes Spiel haushoch. Die Gäste gewannen zuletzt gegen HSG Oha II deutlich mit 26:18. Zudem wurden die letzten beiden Duelle gegen die Bad Harzburger in der Saison 19/20 gewonnen (26:21 u. 26:24). Doch nach wenigen Minuten wurde wohl allen klar, dass es kein Spaziergang werden würde!
Ganz im Gegenteil. Es entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Führung häufig hin und her wechselte. 2:1 für die HSG in der 6. Spielminute, 4:3 für die SG SpanBill in der 11. Minute. Noch zwei weitere Male wechselten sich die Teams ab wer vorne liegt, ehe sich die Gastgeber die Führung an sich rissen (22.) und diese auch auf 12:9 ausbauen konnten (24.). Zu viele technische Fehler im Angriff, so wie eine nicht kompakt genug stehende Abwehr der SG ließen dieses Ergebnis zu. Bis zur Halbzeit wuchs der Rückstand sogar noch auf 10:15 an.
Den besseren Start in die zweite Spielhälfte erwischten dann auch noch die HSGler. Ein 2:7 Lauf aus Sicht der SG brachte die Heimsieben auf die Siegerstraße. Es bedeutete die 22:12 Führung für die HSG Bad Harzburg/Vienenburg! Das Spiel war gelaufen. Die SG-Recken kriegten kaum was auf die Platte. Die Abwehr stand einfach nicht gut genug, die Torhüter sahen meistens auch nicht gut aus und im Angriff machte man weiterhin zu viele einfache Fehler. Hinzu kam auch noch die viel zu einseitige Verteilung der, zwar meist berechtigten, Zeitstrafen durch die Unparteiischen (10 zu 3 für die SG). Dann flog noch bis dahin der beste Torschütze der SG, Andreas Badenhop (5 Tore) mit 3x 2 Minuten (rot) vom Platz. „So kannst du kein Spiel gewinnen!“, haderte SG-Coach Thorsten Dehn. Aber irgendwie ging dann nochmal ein Ruck durch die Mannschaft. Angeführt von Simon Schmidt (6), Marius Schröder (6) und Johannes Deschner bäumte sich die SG nochmal auf und kämpfte sich mit einem 5:0 Lauf auf 24:19 (53.) heran. Doch leider reichte das nicht mehr, da ein wenig die Zeit davon lief und auch das Spielglück nicht auf Seiten der Gäste war. Mit einer deftigen, aber verdienten 22:29 Niederlage machte sich der SG-Tross mit dem Bus auf den Heimweg. SG-Coach Thorsten Dehn resümierte nach dem Spiel: „Unter dem Strich ein gebrauchter Tag!“
Es spielten: Peter Lehmann (1.-24. & 34.-60. Minute), Phil Gelhard (24.-34. Minute) – Marcel Neumann, Andreas Badenhop (5 Tore), Timo Baule, Raphael Pleßmann (3/2), Leon Stiller, Simon Schmidt (6), Nico Brandt (1), Niklas Fricke (1), Johannes Deschner, Marius Schröder (6)
Bericht Goslarsche (Zeitung)
https://www.goslarsche...onsieg-_arid,2312254.html
Die Zuschauer spendeten minutenlang Applaus, durch die Halle schwappte die Laola-Welle, die Freude war riesig: Die HSG Bad Harzburg/Vienenburg hat die ersten Punkte der Saison eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Matthias Lochau setzte sich am Samstag in der Handball-Landesliga gegen die SG Spanbeck/Billingshausen mit 29:22 (15:10) durch und beendete damit die drei Spiele andauernde Niederlagenserie zum Saisonauftakt.
Vor der Partie hatte Lochau davon gesprochen, dass die Mannschaft endlich den Lichtschalter im dunklen Tabellenkeller finden müsse. Das tat sie von Beginn an. „Ja, wir haben jetzt das Licht angemacht“, sagte der HSG-Coach, der vor allem die Leistung in der Defensive hervorhob. „Ich bin absolut zufrieden. Es war ganz wichtig, mental in das Spiel reinzukommen und die Abwehr sauber zu spielen.“
Viele Strafen für Spanbeck
Hinzu kam, dass der Gastgeber vor rund 100 Zuschauern in der Deilichhalle mit der Gangart des Schiedsrichtergespanns besser zurecht kam. Das setzte zwar auf eine harte, aber einheitliche und konsequente Linie. Damit tat sich die SG deutlich schwerer, die am Ende auf zehn Zwei-Minuten-Strafen kam, bei der HSG waren es nur drei.
Die vielen Überzahlspiele nutzte Bad Harzburg/Vienenburg kosequent aus und führte zwischenzeitlich nach einem Treffer von Hannes Köhler sogar mit zehn Toren (22:12, 42. Minute). Der Zugang zeigte bei seinem Debüt für die HSG einen starken Auftritt, erzielte fünf Treffer und war vor allem mit vielen Emotionen dabei. „Wir haben mit ihm jetzt jemanden im Spiel, der immer schnell vorne ist. Darauf schauen auch die Mitspieler – und das ist schon sehr, sehr gut“, sagte Lochau.
Am Ende wird es noch einmal spannend
In der letzten Viertelstunde wurde es allerdings noch einmal etwas spannender. Der Gastgeber wechselte im Gefühl des sicheren Sieges munter durch, sodass jeder Spieler auf Einsatzzeit kam. Dadurch schlichen sich aber in Angriff und Abwehr Fehler ein. Fünf Minuten vor dem Ende betrug der Vorsprung nur noch fünf Tore.
Den brachte die HSG aber ins Ziel, auch weil Köhler in den letzten Minuten mit zwei schnellen Angriffen erfolgreich war und den ersten Saisonsieg perfekt machte. Anschließend wurde mit viel Applaus und Laola-Welle gefeiert.
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